Die Inszenierung feudaladeliger Herrschaft wird in heldenepischen Texten des 12. und 13. Jahrhunderts von Farb- und Glanzimaginationen getragen. Dabei lassen sich Farben und Glanz auf asthetischer wie poetologischer Ebene als CodesMoreDie Inszenierung feudaladeliger Herrschaft wird in heldenepischen Texten des 12. und 13. Jahrhunderts von Farb- und Glanzimaginationen getragen. Dabei lassen sich Farben und Glanz auf asthetischer wie poetologischer Ebene als Codes herrschaftsrelevanter Diskurse und Semantiken verstehen.
Die Chromatik der Werke ist ein entscheidender Indikator dafur, in welcher Weise Fragen nach Idealitat, Legitimitat und physischer Gewalt herrscherlichen Handelns im Rahmen kriegerischer Konflikte verhandelt werden. Unter Berucksichtigung von poetologischen, narratologischen und strukturellen Gesichtspunkten untersucht Mareike Klein in textnahen Lekturen die Farb- und Glanzkonzeptionen von Rolandslied und Konig Rother sowie von Willehalm und Herzog Ernst (B).
Die systematische Analyse des Farbdiskurses im heldenepischen Schreiben macht deutlich, dass und wie das Potential von Farbigkeit Herrschaft und ihre Folgen idealisieren oder kritisch akzentuieren kann.